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Was sind die Entwicklungen im Weinland Deutschland? Die neue Statistikbroschüre liegt vor.

Die Deutschen geben für Wein am meisten Geld aus im Vergleich zu allen anderen alkoholischen Getränken. Allerdings bilden die rund 35 Prozent im Jahr 2015 eine etwas niedrigere Quote als in den Jahren zuvor. Diese und zahlreiche andere Einblicke gewährt die Deutsche Wein-Statistik für das Jahr 2016/17, die das Deutsche Weininstitut jetzt herausgegeben hat.

Wein und Statistik: erzielte Preise
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Direkt beim Winzer öffnet der Deutsche sein Portemonnaie etwas weiter: hier bei Meyer-Näkel an der Ahr.

Wein spielt bei dem Budget des Deutschen für solche Getränke also eine übergeordnete Rolle. Aber wie viel ist ihm nominal eine Flasche des Rebensaftes wert? In Supermarkt und Discounter, wo drei Viertel der verkauften Flaschen über den Scanner gezogen werden, betrug der Durchschnittspreis 2015 2,97 Euro pro Liter, also 2,23 Euro für eine handelsübliche 0,75-Liter-Flasche. Deutscher Wein war dem Durchschnittsverbraucher dabei etwas lieber und teurer, dafür wurden auf den Liter gerechnet 3,23 Euro ausgegeben. Weinliebhaber, die eigens zum Winzer fahren, sind offensichtlich auch diejenigen, welche gerne hochwertigere Gewächse kaufen und dort im Schnitt 6,23 Euro für den Liter ausgeben. Allerdings ist der Marktanteil der direkt an den Endkunden verkauften Weine auch um drei Prozent gefallen.
Welche Länder halten die größten bewirtschafteten Rebflächen vor? Spanien steht hier weiterhin mit klarem Abstand auf Platz eins. Aber der Abstand zur Nummer zwei schwindet und gleichzeitig kommt Frankreich schon seit 2014 nicht mehr direkt nach Spanien, sondern: China. In einer rasanten Aufholjagd haben es die Winzer im Reich der Mitte im Jahr 2015 auf 830.000 Hektar gebracht, rund acht Mal so viel Rebfläche, wie in Deutschland bestockt sind.

Deutschland ist Rieslingland

Dass es nirgends so viel Riesling gibt wie in Deutschland, ist wahrscheinlich allgemein bekannt. Aber auch in einer weiteren weißen Rebsorte sind die Deutschen Weltmeister, was die damit bestockte Rebfläche angeht, nämlich beim Weißburgunder. Dass die Franzosen beim Spätburgunder, auch Pinot noir genannt, oben auf dem Treppchen stehen, ist vermutlich auch keine Überraschung. Doch dass vor Deutschland mit weitem Abstand die USA kommen, vielleicht schon.

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Gedeihen prächtig und in großer Zahl: Keltertrauben in Italien.

Bei den produzierten Mengen verhielt es sich in den letzten Jahren wie bei Hase und Igel: Mal war Frankreich vorne, mal Italien. 2015 hatten wieder die Italiener die Nase vorn mit 49,5 Millionen Hektolitern, die Franzosen lagen zwei Zähler dahinter. Seit 1990 haben beide Länder an Masse eingebüßt, Frankreich allerdings mit minus 27,5 Prozent rund drei Mal stärker als Italien.

Dornfelder: Zenit überschritten

Wenn es um die Trends geht, welche Rebsorten in Deutschland angebaut werden, gibt die Statistik Veränderungen über die letzten 20 Jahre aus. So haben, gerundet, in den zwei Dekaden seit 1995 der Dornfelder mit plus 6000 Hektar am meisten zugelegt und der Müller-Thurgau mit minus 10000 Hektar am stärksten abgenommen. Ob der Dornfelder, der hier als Shootingstar auffällt, seinen Zenit nicht vielleicht schon deutlich überschritten hat? Dafür muss man in eine andere Tabelle schauen, die zumindest angibt, dass es mit der roten Rebsorte nach 2012 prozentual jeweils eine Nachkommastelle abwärts ging.

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Was kommt in die Kelter? Der Verbraucher entscheidet durch sein Kaufverhalten.

Insgesamt ist es aber sicherlich sinnvoll, Trends langfristig zu betrachten und wenn es um Statistik geht, kann man sich eben nur auf Daten aus der Vergangenheit stützen.
An manchen Stellen überrascht die Statistik und lässt einen gleichzeitig mit den Fragen, die sich stellen, allein. Etwa, dass bei den Weinländern, aus denen Deutschland die Erzeugnisse importiert, Dänemark auf Platz 16 steht – mit immerhin 9000 Hektolitern im Jahr 2015! In Dänemark wird Wein angebaut? Seit wann, wo, was? Das muss der Leser freilich selber herausfinden.

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