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Val Sotillo Kapsel Bodegas Ismael Arroyo Ribera del Duero

Welche Weine begleiten uns wie gute Freunde? Wir stellen zwei von unseren vor!

Weine gibt’s wie Sand am Meer. Selbst in modernen Supermärkten wandert man heute durch Gänge, an denen sich in überkopfhohen Regalen eine unglaubliche Vielfalt an Flaschen auftürmt und man viele ordentliche bis sehr gute Weine finden kann. Dann kommen noch die unzähligen Eindrücke dazu, die man bei Freunden, auf Tastings und Messen, bei Restaurantbesuchen oder auf Reisen so sammelt. Die Herausforderung der ständig wechselnden Jahrgänge potenziert die Unübersichtlichkeit des Feldes.
Das Leben ist somit zu kurz für all die Weine, die es gibt und die gerade irgendwo entstehen. Vor dem Hintergrund sollte man zumindest nie den gleichen Wein zweimal aufmachen, damit man wenigstens so viele verschiedene wie möglich kennen lernt.
Aber macht man das? Nein. Wir jedenfalls nicht. Natürlich werden Neuentdeckungen probiert. Und Weine, von denen man gehört hat. Geschenkte Flaschen werden geöffnet. Getrunken, was im griechischen, italienischen, französischen Restaurant auf der Karte steht. Was es bei der Einladung gibt. Oder was man im eigenen Keller wiederfindet und vermutlich irgendwann einmal gekauft hat. Ja, klar, im Grunde probiert man ständig Weine, die man noch nie vorher getrunken hat.
Aber dann gibt es eben auch die Weine, die man immer wieder trinkt. Die, wenn man in den Keller geht, einen anlächeln und sagen: Willkommen in deiner Komfortzone! Willst du nicht einen schönen Abend verbringen? Bei mir weißt du, was dich erwartet. Und das wird dich glücklich machen!
Ja! Und das stimmt. Was ist das Geheimnis solcher Weine? Sie schmecken uns einfach gut. Na klar. Sie lösen das Gefühl aus: Du bist zu Hause. Du kannst dich fallen lassen. Das Leben ist gut. Prost.

Joan Sangenis Cal Pla Winemaker
Joan Sangenis von Cal Pla ist ein echter katalanischer Kerl, von der Frisur bis zu den Zehen.

Bei uns gehören die Weine von Cal Pla dazu. Wie sind wir auf die Weine dieses katalanischen Weinguts gestoßen? Wir wissen es nicht mehr. Meinen aber, dass es ganz banal eine Weinbeschreibung war, die uns verleitet hat, etwas von dem Winzer zu kaufen – wozu solche Texte schließlich verfasst werden. Und siehe da, der Wein war wirklich gut, nicht nur seine Beschreibung. Kräftig, mit einer guten Würze und Mineralik kam er daher, etwas ungestüm, so dass man ihn gut dekantieren musste. Ein reduziertes Etikett und dieser Name, der etwas Magisches hat. Cal Pla Porrera. Schön. Es wurde nachgekauft. Und auch ein anderer Jahrgang probiert. Immer schön.
Irgendwann haben wir uns dann den etwas größeren Bruder gekauft: sechs Flaschen Cal Pla Mas d’en Compte Porrera, nett verpackt in einer Holzkiste mit einem hübschen eingebrannten Schriftzug darauf und einer stilisierten Landschaft. Der war zweieinhalb mal so teuer wie der einfache Cal Pla. Aber auch fünf Mal besser: Abgerundete Tannine, ein wohliges Feuer im Mund, Vanille, Schokolade, dunkle Früchte, ein unglaublicher Nachhall. Weihnachten. Da wurde er aufgemacht und da gehörte er auch hin. Auch davon wurde ein anderer Jahrgang gekauft, aber noch nicht geöffnet. Schließlich sind von dem Jahrgang aus der Holzkiste, 2009, noch Flaschen da. Was für besondere Anlässe. Wegen des Preises. Aber noch mehr wegen des besonderen Erlebnisses, das sich vorzunehmen noch einmal so schön ist, wie es zu erleben.
Dann endlich probierten wir den ganz großen Bruder, den Mas d’en Compte Planots: super ausgewogen, Vanille, Kaffee, dunkle Früchte, phantastisch geschmeidige Tannine. Spitze. Sowas nennt man wohl Flaggschiffwein. Welchen Anlass braucht man, wenn Weihnachten schon vergeben ist? Suchen Sie sich was aus!
Und dann ist da Joan Sangenis, der Chef von das Ganze und Kellermeister. Wir sprechen Englisch mit ihm, leider, weil wir kein Katalanisch können, leider. Kommunikativ passt alles. Aber Joan ist eben Katalane. Das sieht man schon an der Frisur. Mit ihm Englisch zu sprechen wirkt ein wenig wie Wasser in den Wein zu tun. Das sollte man natürlich nie tun, aber gerade bei dem 2013er, den er vorwiegend einschenkt, wäre das ganz besonders schlecht: Sehr schlank kommt dieser Jahrgang herüber und hallo, wir sprechen von Priorat-Weinen! Ja, es war ein zurückhaltender Sommer, etwas kühler als sonst. Hat was! Und uns beschleicht keinen Moment das Gefühl, dass unser Leben und Cal Pla nicht mehr zusammengehören könnten.

Val Sotillo Kapsel Bodegas Ismael Arroyo Ribera del Duero Lieblingsweine
Kapseln schauen dich an – Val Sotillo

Wer ruft uns noch beim Namen, wenn wir in den Keller hinabsteigen? Der Val Sotillo. Richtig, der Rote von Ismael Arroyo aus Ribera del Duero. Das ist einfach unglaubliche Gediegenheit, die da tief im Glas liegt, und die man sich erst einmal einverleiben muss, denn da springt einen nix an. Dieser Wein ist einfach da. Einmal im Mund erzählt er uns aber eine etwas dunkle Geschichte, die wir nicht ganz verstehen, was uns gleichwohl nicht zu sehr beunruhigt. Denn das ist einfach Feierabend, Feiertag, zurückgelehnte Feierlaune an sich. Allein schon der Blick auf das Logo auf der Oberseite der Kapsel – und mehr sehen wir vor dem Weinregal zunächst nicht – macht uns schon froh. Wir haben viel probiert von den Bodegas Ismael Arroyo, wie die Kellerei, deren Namensgeber Anfang der Achtziger Jahre maßgeblich zur Gründung der DO Ribera del Duero beitrug, offiziell heißt: Crianzas, Reservas, Gran Reservas, sogenannte „Vendimias Seleccionadas“. Ungefähr zehn verschiedene Jahrgänge. Unterschiede, logischerweise. Der 2011er Crianza kam sehr sauber strukturiert rüber. Die Gran Reserva von 1999 wirkte wie eine faszinierende archäologische Reise, den Geschmack nach Sand inklusive. Aber gemein haben die Weine des alten Ismael beziehungsweise der Nachfolgegeneration alle, dass sie einen Zauber in uns entfachen. Man kann natürlich auch einfach sagen: Lieblingsweine. Aber wir meinen, das greift zu kurz.
Cal Pla for life. Val Sotillo for the soul. Oder andersrum? Ist auch egal. Ein paar treue Begleiter braucht man im Leben. Das sind zwei von unseren. Und was sind Ihre?

Ein Kommentar

  1. Pago de Carraovejas (das ist kein Wein, es ist eine Bibel!), Pago de Capellanes, Pesquera, Matarromera, Aalto … und immer immer immer der „Enate Crianza“, der niemals fehlen darf als Hauswein.

    Alles spanische Weine? Na was denn sonst? Franzosen ähnlicher Qualität würden das Vielfache kosten. Überhaupt verstehe ich nicht, warum die Deutschen so viele italienische Weine trinken (Überbleibsel aus dem Tourismus-Boom der 60er und 70er Jahre?), die den spanischen Weinen selten auch nur die Schnürsenken binden dürfen.

    Schöner Blog! Ich habe eine Menge gelesen hier. Muchas gracias

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