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Wein Statistik Griechenland

In der aktuellen Wein-Statistik hinterlassen die Spätfröste ihre Spuren. Die Bayern sind die größten Weinfans hierzulande. Und die Griechen entkorken doppelt so viele Flaschen wie noch 1990.

Wir sind Weltmeister! Jedenfalls in Sachen Riesling: Viele würden sagen, auch hinsichtlich der Qualität. Das lässt sich aber nicht messen. Die Anbaufläche dagegen schon und mit 23809 Hektar nur für den Riesling liegt Deutschland mit großem Abstand vorn. Wer liegt auf den Plätzen zwei und drei? Raten bringt hier eher wenig: Rumänien mit rund 6000 und die USA mit rund 4500 Hektar! So steht es in der aktuellen Wein-Statistik, die das Deutsche Weininstitut herausgegeben hat.

Wein Statistik 2018 Riesling
Des Winzers Stolz: Riesling, hier am Scharzhofberg.
Pinot Grigio vor dem deutschen Pendant

Obwohl der Grauburgunder hierzulande scheinbar in aller Munde ist, kommen wir bei der damit bestockten Fläche allerdings nur auf Platz drei. Auf Platz eins – das dagegen kann man raten – weist Italien eine Rebfläche für den Pinot Grigio aus, die etwa der des Rieslings in Deutschland entspricht. Auf Platz zwei beim Grauburgunder stehen die USA. Was steht noch viel in deutschen Weingärten? Obwohl seit Jahren im Sinkflug (siehe auch Renaissance der B-Rebsorten), sind noch immer 12397 Hektar mit Müller-Thurgau bepflanzt, auch hier folgen erst mit weitem Abstand Österreich und – Ungarn! Beide bauen die Kreuzung aus Riesling und Madeleine Royale auf vergleichsweise bescheidenen rund 1800 Hektar an. Übrigens sind wir auch beim Silvaner Weltmeister. Im Vergleich zum Riesling steht er laut Wein-Statistik zwar nur auf bescheidenen 4853 Hektar, aber schon auf den Plätzen zwei (Frankreich, rund 1000) und drei (Schweiz, 250) bröckelt die Menge schon erheblich. Silvaner ist eine deutsche Spezialität, die hier – vor allem in Franken – zurecht hochgehalten wird. Immer etwas im Schatten des Rieslings, aber unbedingt beachtens- und bemerkenswert.

Wein-Statistik Silvaner
Silvaner hat in Deutschland eine lange Tradition.
Alte Welt verliert, Neue Welt gewinnt

Wo wird viel Wein produziert? Am meisten in der Alten Welt: Italien, Frankreich, Spanien sind die Spitzenproduzenten. Italien etwa kelterte im aktuellen Betrachtungsjahr 2017 rund 43 Millionen Hektoliter Wein, das sind knapp 6 Milliarden handelsübliche Flaschen. Klingt viel, ist auch eine ganze Menge, allerdings gut 22 Prozent weniger als noch 1990. In Frankreich ist die Produktion prozentual noch drastischer zurückgegangen: um 44 Prozent. In Deutschland beträgt der Rückgang nur knapp zehn Prozent. Allerdings wurden hier 2017 auch vergleichsweise bescheidene knapp 7,5 Millionen Hektoliter Wein gekeltert. Das war deutlich weniger als der Durchschnitt der fünf Jahrgänge zuvor. Vermutlich schlagen hier die verbreiteten Spätfröste zu Buche. In der Neuen Welt dagegen sieht man in vielen Fällen deutliche Produktionssteigerungen. In den USA etwa wurde im Vergleich zu 1990 fast 50 Prozent mehr Wein gekeltert, in Australien lag die Steigerung sogar bei mehr als 200 Prozent. Auch Chile zog prozentual dreistellig an, allerdings von recht niedrigem Niveau: von vier auf knapp zehn Millionen Hektoliter. Damit haben sie freilich die deutsche Produktion schon eine Weile hinter sich gelassen.

Wein Statistik Italien Menge
Italienische Keltertrauben: weniger als früher, doch noch immer mengenmäßig auf Platz 1.
Weinkonsum in Deutschland stabil, Bier bricht ein

Auch wenn die Italiener am meisten Wein hergestellt haben, beim Verkauf ins Ausland führen die Spanier knapp vor ihnen mit etwa 22 Millionen exportierten Hektolitern. Italien folgt aber kurz danach mit rund 21 Millionen, auf dem dritten Platz steht Frankreich mit gut 15 Millionen Hektolitern. Deutlich mehr als die Hälfte der befüllten Flaschen trinken die Franzosen somit selbst. Trotzdem ist der Weinkonsum westlich des Rheins seit 1990 um nahezu 39 Prozent zurückgegangen. Gestiegen ist er dagegen in Griechenland und zwar um genau 100 Prozent im selben Zeitraum, wie die Wein-Statistik zeigt.

Wein Statistik Griechenland
Wissen zu überraschen, auch beim Weinkonsum: die Griechen.

Für Deutschland gibt es für diese Periode leider keine Angaben. 2017 hat jeder Deutsche durchschnittlich 24,4 Liter Still- und Schaumwein getrunken, ein bisschen weniger als im Jahr zuvor. Bier, schon seit Jahren im Abwärtstrend, ist 2017 noch einmal richtig nach unten abgesackt: von rund 104 auf 101 Liter pro Kopf. Betrachtet man die Jahre davor bis 2009, ist der Bierkonsum kontinuierlich geschrumpft. Die einzige Ausnahme bildet 2014. Lag’s an der Fußball-Weltmeisterschaft? Falls ja, kann man auf die Zahlen für 2018 gespannt sein. Allerdings ist die Mannschaft in diesem Jahr, anders als vier Jahre zuvor, nicht Weltmeister geworden. Das könnte auch im Bierverbrauch Spuren hinterlassen haben. Man wird sehen.

Statistik Weinbaugebiete Deutschland
Im Spiegel der Wein-Statistik: deutsche Anbaugebiete.
Bierland Bayern beheimatet die größten Weinfans

Wo wurde 2017 in Deutschland überproportional viel Wein getrunken? In der Region „Mitte“, die nur 13 Prozent der Bevölkerung stellt, wurden aber 15 des gesamten im Bundesgebiet getrunkenen Weins konsumiert, bezogen nur auf deutschen Wein sogar 16 Prozent. Im Biertrinker-Freistaat Bayern, der ebenfalls 15 Prozent der deutschen Bevölkerung stellt, wurden sogar 18 Prozent des Weins insgesamt beziehungsweise 17 Prozent des deutschen Weins konsumiert. Unterproportional wird dagegen in Nord-Ost vorgegangen: Die dortigen acht Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung trinken sieben Prozent des hierzulande konsumierten Weins und nur sechs Prozent der deutschen Gewächse.

Statistik Wein Franken
Auch in Bayern wird Wein angebaut, nur heißt es hier Franken: am Escherndorfer Lump.

(siehe auch Weinstatistik 2017/18 und Wein und Statistik 2016/17)

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