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Der andere Rosé rosa Sommer Himmel Wolken

Es ist Sommer. Zeit, auch auf andere Rosé hinzuweisen: rosa im Glas, aber etwas ist anders!

Rosé Piscine
Rosé auf zerstoßenes Eis kalt trinken
Auf zerstoßenem Eis: Rosé Piscine.

Zum Klischee von Sommer, Sonne, Pool passt dieser andere Rosé wie die Espadrilles nach Südfrankreich: Rosé Piscine. Anders, weil man beim Wein aus dieser schwimmbad-blauen Flasche genau das tun soll, was einem sonst zu lassen stets eingebläut wurde: Eis hinzugeben. Zu riechen gibt es bei dieser Temperatur definitiv nichts mehr, aber am Pool, französisch Piscine, hat die Nase ohnehin genug mit Kokos-Sonnenöl zu tun.

Der andere Rosé mit Eis
Außen blau wie der Pool: Rosé Piscine.

Nimmt man einen Schluck, was angesichts der Menge an Eis gar nicht so einfach ist, so schmeckt der aktuelle Jahrgang ein wenig nach Sommerfrüchten wie Erdbeere und weißem Pfirsich. Da das Ganze eben eiskalt getrunken werden soll, hat man auch mit der Restsüße nicht gegeizt. Was davon insgesamt zu halten ist? Netter Gag, hübsche Flasche. Ein bisschen wie Slush für Erwachsene.

Weißherbst

Wer andere Rosé sucht, sollte diese deutsche Spielart des rosafarbenen Weins nicht aus dem Blick verlieren: Weißherbst. Zugegeben, der Begriff ist erstmal verwirrend. Eine der rechtlichen Bestimmungen dieser Weinart dürfte aber gerade denjenigen Genießern hierzulande sehr zupass kommen, die zu sortenreinen Weinen tendieren: Muss doch der Weißherbst aus einer einzigen Rebsorte gekeltert werden.

kein Rosé, sondern Weißherbst aus Spätburgunder
Kein Weißwein: Weißherbst.

In diesem Fall ist das der Spätburgunder. Das badische Weingut Dörflinger keltert aus Trauben der Müllheimer Sonnhalde daraus einen trockenen Kabinett, der aus dem Jahrgang 2022 zwiebelschalenfarben und mit kupfernen Reflexen im Glas liegt. Es riecht nach frischer Rotfrucht, vor allem roten Pflaumen und Kirsche, dazu etwas Himbeere und Kräuter, geschwenkt gesellt sich Erdbeere hinzu. Am Gaumen überwiegen rote Beeren, dazu wieder eine angenehm komplementäre vegetabile Note. Geschmeidig-saftig, dabei ausreichend frisch. Nur weil nicht Rosé draufsteht, ist es dennoch ein gelungener roséfarbener Wein.

Rosa Grauburgunder
pink rosé Grauburgunder Weingut Schumann Baden
Grau ist bei diesem Burgunder nichts.

Graues B, Famose Schose à la Pink: Mit diesem umfangreichen Namen wird zum Ausdruck gebracht, dass der ganz andere Rosé in Wirklichkeit auch kein Rosé ist. Aber Grauburgunder hat eben rötliche Schalen und das Weinhaus Schumann am badischen Kaiserstuhl behandelt die Traube, als wolle man einen Rotwein daraus keltern. So gelangen die rötlich schillernden Pigmente in den Wein. Auch sollte man nicht erschrecken, dass aktuell der Jahrgang 2019 vertrieben wird: Was für einen Rosé ziemlich alt wäre, steht diesem Wein durchaus gut. Duftig präsentiert sich die Famose Schose im Glas, reife Birne und mazerierte Erdbeere melden sich, alles etwas wild und mit einer dezent vegetabilen Note und zarten Röstnoten unterlegt.

roséfarben Chiaretto Bardolino Amphore Anfora Gardasee
Tonangebend: aus der Amphore.

Am Gaumen Grip, schöner Körper und mit einer sehr lebendigen Säure im Abgang, dabei mit 12,5 Prozent Alkohol trotz viel Struktur nicht zu schwer. Kein Terrassenschlürfer, aber eine echte Alternative zum Sommer-Rotwein.

Amphorenwein

Frisch, rotfruchtig, unkompliziert, so lautet das gängige Bild von Rosé. Der andere Rosé dagegen erfährt etwas, was seine Artgenossen wohl nie von innen sehen, zum Beispiel eine Amphore. Das Weingut Zeni aus Bardolino am Gardasee macht genau das mit seinem Chiaretto. Den nennen sie InAnfora, auch wenn das leider nicht auf dem Etikett steht, zumindest das Tongefäß ist aber abgebildet. Der Wein leuchtet lachsfarben mit hellkupfernen Reflexen. Erdige Töne entsteigen dem Glas, Aromen von Litschi, weißem Pfirsich und Mango sowie Hagebutte. Am Gaumen treten Noten von Quitten-Gelee hinzu, der Chiaretto hat Schmelz und eine lebendige Säure. Der Wein ist relativ kräftig geworden im Jahrgang 2021 und eignet sich so eher als Essensbegleiter, während beispielsweise der 2017er schlanker ausfiel.

Pink Punk
andere Rosé Pink Punk Serbischer Wein
Außen rebellisch, innen sanft: Pink Punk.

Wer weniger in der Sache, aber im Auftritt andere Rosé sucht, wird hier sicher aufmerken: Das Etikett ein Hingucker, der Bügelverschluss ungewöhnlich und der Wein sehr angenehm zu trinken: Das ist der Rosé Pink Punk des serbischen Weinguts Chichateau.

Dank Bügelverschluss läuft nichts aus, wenn die Flasche halbvoll vom Picknick wieder mitgenommen wird oder wenn sie im Gras umkippt. Weiterverwenden des hübschen Behältnisses ist erwünscht, zumindest von Seiten des Weinguts! Der Inhalt duftete im Jahrgang 2018 nach Kernobst, roten Beeren und leicht vegetabilen und floralen Noten. Am Gaumen rote Beeren, Pfirsich und eine Spur Karamell. Weicher Schmelz, dezente Säure. Anders als das Etikett suggeriert, kein Draufgänger, aber gefällt.

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