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Kaminweine
Meditativ
Reben Ätna Nerello Mascalese
Aufwendige Reberziehung am Ätna.

Ebenfalls am Ätna wachsen die Trauben für diesen Kaminwein. Der Standort für die Trauben – zurückgezogen, auf feinstaubigen Böden in mühsamer Einzelpfahl-Erziehung, minimale Erträge – hat etwas Mönchisches. Das findet sich in vermittelter Form im 2018er Marchesa von Donnafugata wieder, der sich rubinrot, mit granatrotem Einschlag und schwarzen Reflexen präsentiert.

Die Nase erreichen zunächst leichte Noten vom Holzfassausbau, den das Weingut in dieser erdbebenanfälligen Region mit besonderen Vorkehrungen betreibt. Schwenkt man das Glas einmal kräftig, duftet der Marchesa richtig fleischig und balsamisch bis hin zu Pilzen. Aber auch würzige Noten sind da, darunter etwas schwarzer Pfeffer. Nimmt man einen Schluck, empfängt einen eine sanfte Textur und eine kühle, elegante Art.

Nerello Mascalese elegant Sizilien
In der Ruhe liegt die Kraft.

Wer Nerello Mascalese nur extrem zupackend am Gaumen kennt, wird sich wundern. Und beim Blick in die lodernden Flammen des Kamins erneut entspannt an dem Wein nippen.

Verwöhnerisch

Wer schon einmal am Kaiserstuhl war, wird dieser eigenartigen Erhebung mitten in der Rheinebene eine gewisse Magie nicht absprechen können. Die vielen verwinkelten Ecken des erloschenen Vulkanmassivs, Wald, Reben. Dazu einige Pflanzen und Tiere, die so tun, als wäre hier schon der Mittelmeerraum. Wunderschöne Natur und, als ob das nicht reicht, herrliche Ausblicke sowohl Richtung Schwarzwald als auch zu den elsässischen Vogesen.

Kaminweine Spätburgunder Baden
Machen auch auf Neuseeland Wein: Johner.

Aus zwei Lagen dieses Terroirs stammt der Blaue Spätburgunder „SJ“ des Weinguts Johner. Der 2017er zeigt sich jetzt in fast dunklem Rubinrot und verströmt verführerisch balsamische Noten, insbesondere Marzipan, Kakao und Röstaromen. Einmal geschwenkt, wird der balsamische Eindruck sogar noch verstärkt, die rote Beerenfrucht scheint durch die Reifung etwas in den Hintergrund gerutscht. Eine seidige Textur umschmeichelt den Gaumen, darunter findet sich aber eine leicht pfeffrige Schärfe. Außerdem Aromen von Kirschbaumholz, rote Beeren und Kirsche, ein trotz allem kenntliches Tannin und eine belebende Säure. Sehr schön gereift, kann man sich mit diesem Kaminwein eine ganze Weile beschäftigen.

Verführerisch
Spätburgunder Schlatt Maltesergarten GC Kaminweine
GC soll Grand Cru heißen.

Dass Spätburgunder sich für Kaminweine sehr gut eignet, zeigt auch dieses Exemplar aus dem Markgräflerland. Noch weiter südlich als der Kaiserstuhl, wird dieser badische Weinbaubereich immer noch vorschnell mit zünftigem Gutedel in Verbindung gebracht. Dabei gibt es in dieser herzlichen Gegend so viel mehr als das. Der 2015er Schlatter Maltesergarten GC vom Weingut Martin Waßmer zeigt sich rubinrot mit leicht bräunlichem Einschlag. Ein unglaubliches Bouquet von Zigarrenkiste, Rauchfleisch, Gewürz, Vanille, kandierten Kirsche, Mandel, süßen Beeren und Zeder entsteigt dem Burgunderglas. Das setzt sich zwar so fort, wenn man sich den ersten Schluck gönnt, allerdings treten jetzt Aronia und Sauerkirsche hinzu sowie eine überraschend belebende Säure. Das puffert und hält die Aufmerksamkeit hoch bei diesem Wein, der außerdem von einem zartgewobenen Tannin im Hintergrund zusammengehalten wird. Sehr einnehmender Wein, mit dem der Winter noch ein bisschen andauern darf.

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