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Einzelpfahlerziehung Reben

Was kann Weißburgunder Großes Gewächs

Wenn es um die Top-Weine der deutschen Winzer geht, dreht sich fast alles um Riesling. Was kann eigentlich Weißburgunder Großes Gewächs?

Weißer Burgunder einfach
Soll man es beim Weißburgunder bei der Basisversion belassen?

Bei den Großen Gewächsen der VDP-Weingüter geht es bei Weißwein in erster Linie um Riesling. In zwölf von 13 Anbaugebieten wird er vom Verband als gebietstypisch für die trockenen Spitzenweine zugelassen. An Mosel und Nahe ist sogar ausschließlich Riesling zugelassen. Weißburgunder Großes Gewächs gibt es immerhin in sieben Regionalverbänden des VDP. Viel Aufmerksamkeit bekommt er aber nicht.

Hätte er die verdient? Was taugt Weißburgunder aus der Spitzen-Liga? Ich habe mal ein paar der aktuellen Großen Gewächse aus der etwas stiefmütterlich behandelten Rebsorte probiert.

Sachsen

Der erste Weißburgunder Großes Gewächs ist von Schloss Proschwitz aus Sachsen. Aus der Lage Zadel zeigt sich der 2020er wasserhell mit hellgelben Reflexen. Der Wein duftet nach gelbem Apfel, junger Birne. Außerdem sind da Noten von Pflanzenstängeln, die geschwenkt intensiver werden. Nimmt man einen Schluck, gibt es spritzigere Frucht (Pomelo, Limette) sowie etwas Apfel. Ein fruchtiger Weißburgunder mit einer zarten Illusion von Süße. Schön.

Franken
Franken Weißburgunder Großes Gewächs möglich
Auch aus Silvanerland kommt Weißburgunder Großes Gewächs.

Hellgelb mit grünlichen Reflexen zeigt sich der 2019er Karthäuser vom Juliusspital Würzburg in Franken. Er duftet rauchig sowie nach Butter und rohem Mürbeteig. Einmal durchgeschwenkt kommen Noten von Mandel, Hefekuchen und gelbem Apfel dazu. Dieser Eindruck setzt sich am Gaumen fort, ergänzt durch einen Spritzer Zitrone. Das ist nicht kompliziert, ein bisschen schräg, aber auch schön!

Pfalz

Vom Pfälzer Weingut Knipser kommt der Weißburgunder Großes Gewächs aus dem Kirschgarten. Der Jahrgang 2019 ist hellgelb mit strohgelben Reflexen. Vanille- und Mandelduft entsteigt dem Glas sowie mikrobiologische Noten, Hefeteig. Geschwenkt treten Vanille und Sahne in den Vordergrund, außerdem etwas Keller. Am Gaumen Bratapfel, feine Würze (Zimt, Vanille), Butter, Mandel, sehr geschmeidig. Gepuffert wird das Ganze durch eine deutliche Säure und apflige Aromen. Das ist durchaus ein ernstzunehmender Wein.

 

Weißburgunder Großes Gewächs Glas
Kann Weißburgunder glänzen?

Der 2020er Herrenberg vom Weingut Pfeffingen ist hellgelb mit grünlichen Reflexen. Duftiger Eindruck nach Kräutern, Birnenschale, sowie herbe Noten (Apfelkerne). Der Weißburgunder Großes Gewächs schmeckt nach Kräutern, Limette sowie etwas gebackenem Apfel. Etwas mineralisch und stoffig, intensiv am Gaumen. Ein duftig-beschwingter Wein, gut.

Vom Weingut Bassermann-Jordan kommt der 2020er Langenmorgen. Wasserhell mit grünlichen Reflexen, Noten von Kräutern und Limettenzeste. Am Gaumen pinke Grapefruit, Winterapfel sowie eine leicht mandelige Note und eine strukturierende Säure. Schön.

Noch mehr Pfalz

Rosenkranz – Im untern Kreuz heißt der weiße Burgunder aus dem Jahrgang 2020 des Weinguts Theo Minges, der sich hellgelb mit grünlichen Reflexen im Glas präsentiert. Zarte Holzfassnoten, Pilze, Waldboden sowie herbes Kernobst und etwas kräutrige Töne streicheln die Nase. Der Weiße erinnert an reifes Kernobst, etwas getrockneten Apfel sogar, mit einer Idee Mandarinenzeste. Ein milder, gefälliger Wein, durch eine zarte Säure gepuffert. Gaumenschmeichler.

Der 2019er Mandelberg  kommt von Bergdolt – Klostergut St. Lamprecht und leuchtet hellgelb, mit grünlichen Reflexen im Glas. Gefällige Nase mit mittlerer Intensität (etwas Brioche, grüne Apfelschale). Geschwenkt treten Noten von Käse und Banane hinzu. Am Gaumen Orange, herber Apfel, etwas Birnenschale, ein Spritzer Limette sowie etwas Waldmeister. Zarte Säure, angenehme Frucht, leicht mineralisch, schön.

 

Aromen Kernobst Steinobst
Was duftet denn da?

Der Schlangenpfiff 2020 vom Weingut Münzberg – Gunter Keßler zeigt sich im Glas hellgelb mit hellgoldenen Reflexen und duftet nach Vanille, Röstaromen und etwas Haselnuss. Geschwenkt treten Noten von Steinobsthaut und Rinde hinzu. Am Gaumen dann fruchtige Aromen von Apfel und Limette. Ein angenehmer Wein. (Highlights auf Seite 2)

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