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Weinsprech feiert Geburtstag. Was war, was bleibt, was wird.

 

5 Jahre Weinsprech Weinblatt
5 Jahre Weinsprech standen im Zeichen des Weinblatts.

Als ich mich im Frühjahr 2016 zu diesem Blog entschloss, habe ich keinen Moment mit der Frage verschwendet, ob es ihn in fünf Monaten oder Jahren noch geben würde. So ist das mit den Anfängen. Umgekehrt staune ich, dass tatsächlich schon ein halbes Jahrzehnt vergangen ist. Ein Jubliäums-Siegel „5 Jahre Weinsprech“ wird es auf der Seite zwar nicht geben. Aber es ist ein willkommener Anlass, das Design einmal neu aufzusetzen. Die Seite sieht nun vollständig anders aus. Und wie ich finde: besser.

Die Anfänge
Kombination Portwein Schokolade dunkle
Gefällt alleine – oder mit Schokolade: Portwein.

Das erste Thema bei Weinsprech war ein Nischenthema: Portwein. Jeder kennt, kaum einer kauft ihn. Wird Port je wiederkommen? Totgesagte leben bekanntlich länger und wer hätte beispielsweise gedacht, dass Schrebergärten mal richtig cool würden? Der Port hätte ein Comeback jedenfalls verdient. So viel Liebe zum Produkt und zur Tradition, wie die Portugiesen hineinstecken! Noch mehr  als bei Stillwein handelt es sich dabei außerdem um Zeitkapseln, die lange Reisen in die Vergangenheit ermöglichen. Mein Schluck Colheita von 1900 war jedenfalls ein besonderes Erlebnis!

Früchte im Glas
Trauben Granatäpfel Pfirsich Obst
Fruchtaromen verbal oder visuell darstellen?

Mit der Visualisierung von Wein-Aromen habe ich mich immer noch nicht angefreundet. Auch wenn ich im Nachgang nachvollziehbare andere Meinungen gehört habe. Etwa die, dass eine abgebildete Birne und Aprikose leichter Assoziationen auslösen.  Ich finde, auch entsprechende Wörter können ein imaginäres Geschmacksprofil entfalten helfen. Vermutlich ist das bei jedem anders. Ein Glas, in dem eine Zigarre, etwas Obst und ein Stück Rinde stecken, lösen jedenfalls bei mir nicht den Geschmack eines bestimmten Weins aus.

Der Wein, sein Name und das Etikett

Ein anderes der ersten Themen, Etiketten und Etikette, galt der Aufmachung von Weinflaschen.

ausgefallene Weinnamen
Ausgefallene Namen: Lust oder Last?

Zweierlei ist wahr: Über Geschmack lässt sich streiten – und über Geschmack lässt sich nicht streiten. 5 Jahre Weinsprech boten immer wieder Anlass, mich mit diesem unauflösbaren Widerspruch auseinanderzusetzen. Auch bei den Lesern stießen die skurrilen Weinnamen auf ein großes Echo. Nicht nur der Wein selbst bewegt die Gemüter! Ein Kulturgut hat halt viele Facetten.

Einzelwinzer
Ornellaia Cuvee Einzelweine Bestandteile
Viele Einzelweine werden eine Cuvée.

Nur ein oder zwei Winzer in einem Einzelbeitrag vorzustellen, kam selten vor, aber es kam vor. Die Idee von Barón de Ley, normalerweise cuvetierte Rebsorten ihrer Riojas auch einzeln auszubauen, finde ich immer noch klasse. Wie schmecken eigentlich Graciano oder Maturana, die sonst immer mit viel Tempranillo verschnitten werden? Was diese Einzelchargen ausmacht, das bekommt man sonst allenfalls bei speziellen Tastings geboten. Mit den Weinen der Spanier dagegen kann jeder zu Hause nachempfinden, warum es bei manchen Rebsorten besser ist, sie mit anderen zu verschneiden. Oder vielleicht auch nicht?

Exoten
5 Jahre Weinsprech
Im Zeichen der Zeder: der Libanon.

Aus deutscher Sicht exotische Weinländer haben auch früh ihren Platz gefunden. Blieb es bei Kanada und Bolivien noch bei punktuellen Eindrücken, kamen der Libanon oder Serbien dagegen schon viel detaillierter zum Zuge. Auch wenn manche das etwas nischig finden: Ist die Weinwelt nicht zu spannend, um einige Länder einfach auszuschließen? Überall gibt es Perlen und es fasziniert, sie zu entdecken! Oszkar Maurer in Nordserbien etwa, der unfassbar coole Weine macht. Oder dabei zu sein, wenn der Libanese Maher Harb gerade seinen ersten Wein gekeltert hat und mit diesen wichtigen Erfahrungen den nächsten großen Schritt macht. Nachdem er nicht mehr im Schuppen vinifizieren muss, hatte ich leider nicht wieder die Gelegenheit zum Probieren. Aber das kann ja noch passieren.

5 Jahre Weinsprech und Statistik
Weinflaschen kaputt
Statistik: Was ist gut gelaufen, was kann weg?

Eines tut es mir und tue ich mir (und meinen Lesern!) immer wieder an: die Weinstatistik. Wie sich Zeitläufte und veränderte Gewohnheiten selbst in so sperrigen Kategorien wie bestockten Flächen, prozentualer Verteilung der Rebsorten oder der Weinarten niederschlagen, ist faszinierend. Gleichzeitig holt einen die Statistik auf den Boden zurück. Denn auch wenn kein Mensch mehr über Dornfelder redet, ist dieser nach wie vor die zweitwichtigste rote Sorte in Deutschland. Und auch der der niedrige durchschnittlich gezahlte Betrag für eine Flasche Wein überrascht.

Wann wird es wieder gesellig?
5 Jahre Weinsprech gedeckte Tafel
Wann wird’s mal wieder richtig gastlich?

Es gab Beiträge, die weniger Menschen interessierten, als ich dachte. Zum Beispiel die Ermunterung, selbst eine Weinprobe für Freunde zu geben. Wer weiß: Vielleicht wird diese Idee mehr Anhänger finden, wenn die Coronabeschränkungen einmal fallen, als damals bei Erscheinen? Jedenfalls freue ich mich auf den Tag, an dem das wieder möglich sein wird. Ehrliche, gediegene und besondere Weine zu probieren macht Freude. Aber sie mit anderen zu teilen, ist einfach noch schöner!

5 Jahre Weinsprech: Konsequenzen

5 Jahre Weinsprech ist neben dem neuen Grunddesign ebenfalls Anlass für ein paar weitere Änderungen. Auch wenn Wein weiter spricht, ist der Zusatz „Wein ist niemals stumm“ weg. Und ich habe mich entschlossen, statt „wir“ „ich“ zu sagen. Die beiden letzten Entscheidungen sind mir nicht leicht gefallen. Aber jetzt ist es so. Und auch wenn ich vor 5 Jahren Weinsprech die Bezeichnung Der Weinsprecher für mich als Autor konsequent fand, so habe ich doch keinen aktiven Gebrauch davon gemacht. Deswegen verschwindet auch sie.

Meinen Lesern danke ich für ihr Interesse, ihre interessanten Rückmeldungen, ihre konstruktive Kritik. Ich hoffe, dass Sie auch weiterhin Freude an diesem Blog haben. 5 Jahre Weinsprech – weiter geht’s!

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