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Was bleibt Wein 2021

 

Was bleibt Teroldego leicht Lezer Foradori
Rotwein muss doch gar nicht schwer sein: Lezèr.
6. Italien: Lezèr

Ein im Schnellverfahren hergestellter Rotwein, was soll das denn? Was beim Weingut Foradori einmal wegen Hagelschlags als Notlösung anfing, wurde danach ohne Not weitergeführt. Nachvollziehbar, denn die ungemein leichte und animierende Stilistik dieses – mehr oder weniger – roten Weins trifft einen Nerv! Fruchtig, würzig, erdig und eben alles andere als schwer. Ihn als Sommerwein zu bezeichnen, wäre ein Missverständnis. Nein, das ist einfach ein seidiger Wein, der Freude macht, unabhängig von der Jahreszeit. Man sollte ihn leicht kühlen, wobei man das auch bei vielen anderen, röteren Rotweinen tun sollte!

 

empfehlenswerte Weine: Kadarka serbischer Rot Wein
Alte Reben, eleganter Wein: Kadarka Old Vines.
7. Serbien: Kadarka Old Vines

Oszkar Maurer macht klasse Weine, vor allem seine Weiß- und Orangeweine haben es mir angetan. Doch dieser Rotwein ist auch ein Faszinosum. Was ist hell rubinrot, trüb, in einem leichten Erdbeerrot auslaufend und hat elf Prozent Alkohol? Ein Kadarka von alten Reben, die auf sandigen Böden stehen. Ein Duft von Sommerregen auf Erde, Heidekraut, roten Beeren und Johannisbeerblättern entsteigt dem Glas, geschwenkt kommen florale Noten von Malve hinzu sowie Ätherisches, das an Eukalyptus erinnert. Am Gaumen dann Kirsche und hellrote Erdbeere, außerdem Blutorange, blaue Pflaume und leicht erdige Töne. Der Wein verfügt über eine untergründige, alles verbindende und sehr lebendige Säure sowie einen fein gewebten Gerbstoff. Sehr saftig, dabei trotzdem elegant. Schlanker Körper, mittlerer bis langer Nachhall. Der Aufdruck „Old Vines“ ist übrigens ziemlich untertreibend. Während landläufig 30 Jahre schon als altes Rebenalter angesehen werden, geht es hier um deutlich über hundertjährige Bestände.

 

zehn eindrucksvolle Weine Blaufränkisch Österreich
Wie man es dreht und wendet: entdeckenswert!
8. Österreich: Spitzerberg Blaufränkisch

Es war im tiefen Herbst, da ich diesen Wein probierte, und in die kalte Jahreszeit passt er auch besonders gut. Denn der Blaufränkisch hat, wenn gut gemacht, Kraft und Tiefgang. Aber eben auch das Herb-Frische, das einen guten Kontrapunkt zu setzen vermag. Zur gut geheizten Stube oder zum deftigen Winteressen. Der 2017er Blaufränkisch Spitzerberg vom Weingut Johannes Trapl aus Carnuntum leuchtet kirschrot im Glas. Das Bouquet des biodynamisch erzeugten Weins ist sehr einnehmend: dunkle Beeren sind da, Rauch, Heideboden und würziger Cavendish-Tabak. Nimmt man einen Schluck, zeigen sich dunkelrote, leicht herbe Früchte sowie eine zart vegetabile Seite, die an Kräuter und Stängel erinnert. Geschmeidig, mit einem fein strukturierten, dabei stabilen Tannin. Alles sehr stimmig, nicht überbordend, genau richtig.

 

Zehn empfehlenswerte Weine: Albanischer Rot Wein Gêg
Tradition und Moderne: Etiketten von Mrizi i Zanave.
9. Albanien: Kallmet

Weine aus Albanien habe ich im Sommer 2021 zum ersten Mal probiert. Wie immer war es spannend, erste Schritte in ein Weinland zu setzen. Autochthone Rebsorten kennen zu lernen, zu denen im weitesten Sinne auch der Kallmet gehört: Eigentlich ein Synonym von Kadarka, aber eben hier zu eigener Typizität gelangt. Der 2019 Gêg Kallmet Superior von Mrizi i Zanave hat mir gut gefallen, sein (trotz 14 Prozent Alkohol) eher eleganter Auftritt. Aber auch das Etikett, das Tradition und Moderne gut unter einen Hut bringt! (Verkostungsnotizen und weitere Eindrücke)

 

Ridge Estate Monte Bello kalifornischer Rot Wein
Kleiner Schluck, großer Eindruck: Monte Bello.
10. USA: Monte Bello

Zehn eindrucksvolle Weine, dieser hier ist sicher kein Geheimtipp: Der 2018 Monte Bello, ein Cabernet Sauvignon der kalifornischen Ridge Estate aus den Santa Cruz Mountains. Mit einem Duft unter anderem nach Kirschkern und Teer geht es los, am Gaumen aber wird es richtig klasse: Kirsch, etwas Cassis, Kräuter und leichtes Menthol. Der Wein hat Kraft, wirkt dabei nicht zu schwer und verfügt über eine ausgewogene Säure. Das Tannin ist markant und noch ein bisschen jung. Dieser Wein bleibt haften, nicht nur beim Abgang.

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