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Original oder Fälschung Wein Etiketten

Original oder Fälschung

Original oder Fälschung: Manche Wein-Etiketten ähneln sich.

Kennen Sie das? Beim Betrachten des Wein-Etiketts haben Sie ein Déjà-Vu. Wo hatte man das doch gleich schon mal gesehen? Aber statt der Frage Original oder Fälschung sind die kleinen Unterschiede am interessantesten.

Ernster Vogel
Original oder Fälschung Graben Riesling Mosel
Vogel beim Schulterblick: Mosel-Wein.

Zum Beispiel letztes Jahr bei den offenen Kellern an der Mosel: Gessinger, ein Weingut, das ich neu kennen lernte. Und das auf Anhieb recht gut, weil die Gessingers so ziemlich alles dabei hatten. Ein Wein gefiel besonders, der „Graben“, ein hervorragend strukturierter Riesling. Auf dem Etikett fiel ein großer Vogel auf einem dürren Ast auf, womöglich ein Rabe, wie in sich gekehrt, edel kohlenmatt schimmernd.

Obwohl es Jahre her ist, war sofort klar, in welchem Weingut solch ein ernster Vogel schon einmal meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte: In der Quinta de la Rosa beim portugiesischen Örtchen Pinhão. Obwohl dort verschiedene gute Rotweine präsentiert wurden – die Quinta befindet sich im mittleren Teil des Douro-Gebietes -, blieb vor allem der Rosé in Erinnerung: Der hatte einfach die Erwartungen übertroffen.

Quinta de la Rosa Douro Vogel
Auf einem dürren Aste: Rotwein vom Douro.

In Erinnerung aber blieb eben auch der ebenfalls auf einem dürren Ast sitzende Vogel, der das Etikett dominiert. Beim erneuten Betrachten fällt aber auf: Hier handelt es sich um eine ganz andere Spezies, einen Bussard vielleicht? Wie auch immer: ein schönes, ein ernstes Motiv, das auf den ersten Blick gar nicht zu dem blumigen Namen der Quinta zu passen scheint.

 

Kein Sex
Original oder Fälschung Emil Bauer No Sex Riesling
Nichts davon, nur Pfälzer Riesling.

Sex sells, lautet ein bekannter Marketing-Spruch. Aber gilt er auch, wenn das Gegenteil proklamiert wird? Wie auch immer, auf Weinetiketten jedenfalls findet diese Spielart Anwendung, wie bereits in einem meiner ersten Blogbeiträge thematisiert: Sex, Drugs and Rock‘n Roll? Just Riesling for me, thanks!, lautet der  Name eines Pfälzer Rieslings vom Weingut Emil Bauer, das eine ganze Reihe solcher Sprüche-Weine  herausgebracht hat. Dass dieser doch recht lange Name kaum in eine Weinkarte passt, hat übrigens zur Folge, dass das Ganze dort oft unter „No Sex“ zusammengefasst wird.

Original oder Fälschung Judith Beck Hunny Bunny
Das nicht, aber was dann: Wein von Judith Beck.

Beim Weinregal-Bummel fiel dann irgendwann dieses Etikett des österreichischen Weinguts Judith Beck ins Auge: No Sexual Services. Auch wenn der Wein anscheinend Hunny Bunny heißt: Ersteres ist der Blickfang. Anders als bei Emil Bauer wurde hier der Negation des Sex‘ keine Alternative entgegengestellt. Was das Ganze soll? Aufmerksamkeit zu erzeugen ist natürlich angesichts eines übersättigten Weinmarkts nötig. Ob solch ein Lacher-Etikett echte Weinfans anspricht? Das mag man bezweifeln, genauso wie die Vorstellung, dass jemand diesen Gag im Freundeskreis zweimal macht.

Abgestempelt: Original oder Fälschung
Original oder Fälschung Gian Carlo Weishaar Rosé
Badischer Wein!

Manchmal beginnt man über Dinge erst nachzudenken, wenn man sie außerhalb ihres scheinbar natürlichen Habitats antrifft. Dass ein Rosé vom Kaiserstuhl Gian Carlo heißt, ist schon ziemlich ungewöhnlich. Dass der Name jedoch wie aufgestempelt wirkt, erinnert sofort an – Portwein natürlich.

Orginal oder Fälschung Portwein Stempel Aufdruck
Hier überrascht der Stempelaufdruck nicht: Portwein.

Klassischerweise kommen die Flaschen mit dem aufgespriteten portugiesischen Wein nämlich gerne mit solch einem Aufdruck daher. Warum eigentlich? Ich weiß es nicht, aber der Frage einmal nachzugehen wäre interessant, denn vom Himmel fällt solch ein Design nicht. Noch etwas ungewöhnlicher wirkt jedoch, diese Schriftart für einen komplett gegenteiligen Weintyp zu benutzen, wie hier dem Rosé vom Weingut Weishaar, der übrigens  ziemlich gut schmeckt.

Petra oder Hilde? Weiterlesen…

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